Urlaub in der Inselmitte kann durchaus seine Vorteile haben: wenig Tourismus, Einheimische trinken Kaffee in den Bars und genießen mittags und abends ihre typische mallorquinische Küche. Die Stadt Llucmajor ist, was ihre Fläche betrifft, die zweitgrößte der Insel, denn die Gemeinde reicht mit einer Entfernung von rund 25 km zur Inselhauptstadt Palma sogar bis zum allseits bekannten S’Arenal.


Die Stadt selber ist stolz auf ihren wunderschönen Marktplatz, die Placa Espana. Durch das Zentrum schlängeln sich zahlreiche kleine Gassen, oft Einbahnstraßen, mit gemütlichen Geschäften und netter Gastronomie. Die Placa Espana ist Hauptziel vieler Inselbewohner - und auch unsere wissen den Treffpunkt, der umgeben ist vom Rathaus und der 300 Jahre alten Kirche San Miguel durchaus zu schätzen.


Dass Rathaus, die „Casa Consistorial“, wurde 1882 eingeweiht und bietet mit seiner viergeschossigen Fassade mit mallorquinischem Marmor einen wunderschönen Blick auf die damalige Architektur, ausgeführt von Miguel Dalmau. Im Innern des Gebäudes ist noch bis heute das historische Schild der Stadt Llucmajor zu sehen, das aus dem Jahr 1626 stammt.


Bademöglichkeiten sind, da Llucmajor in der Inselmitte liegt, mit dem Auto zu erreichen. Dazu gehört das kleine Dörfchen s’Estanyol de Migjorn“, in dessen Nähe es den kleinen Strand „Raco de s’Arena gibt, der allerdings sehr naturbelassen ist und damit felsig. Cala Pi ist ebenfalls klein, aber bekannt. Für Radler ist der Standort Llucmajor als Ausgangspunkt für lange Touren über die Insel bestens geeignet, denn ein Ausflug in die Inselhauptstadt Palma ist zeitlich an einem Tag bestens durchführbar – und natürlich auch eine Fahrt zu den umliegenden Orten wie Algaida und Montuiri. Nicht zuletzt gibt es den Tafelberg Randa zu erkunden. Der Bereich rund um den Ort ist geprägt durch viele Fincas in Llucmajor.


Zeitzeugen der langen Geschichte dieser Stadt sind die Höhlen „Son Hereu“ (und viele andere), die über 5000 Jahre alt sind. Siedler legten sie damals künstlich an, vorwiegend, um ihre Ahnen zu bestatten. Einen Ausflug wert ist ganz sicher das „Capocorb Vell“. Sie ist Zeitzeuge der Talaioten, deren architektonischen Hinterlassenschaften überall auf der Insel bis heute zu finden sind und die gerade in Llucmajor besonders gut erhalten sind. Die rund 500 Siedler der Bronzezeit lebten in ihren Gemeinschaften überall auf der Insel. Freigelegt wurden die Reste der Siedlung hier um 1920.


Überall auf der Insel gibt es heimische Produkte wie Oliven, Orangenmarmelade, Orangenliköre, die allseits bekannte Sobrassada. Llucmajor gehört zu den Städten, die seit Jahrzehnten durch ihre Schuhproduktion bekannt ist, die mittlerweile wieder neu Fuß fasst. Dazu gehören neben den Schustern aus Inca, der Lederstadt der Insel, auch die einheimischen Werkstätten Llucmajors.